Saisonstart mit Happy End für Marvin Kirchhöfer

Was für ein Auftakt in die GP3 Saison 2015. Das vergangene Wochenende auf dem Circuit de Catalunya war eine Achterbahn der Gefühle für jeden, der Marvin Kirchhöfer aus Leipzig, für einen guten Saisonstart in der GP3 2015 alle Daumen gedrückt hat. Der GP3-Auftakt im Rahmen der Formel 1 zum Großen Preis von Spanien, vor den Toren der catalanischen Küstenstadt Barcelona, schien zunächst ein großartiges Wochenende für alle motorsportbegeisterten um Marvin Kirchhöfer zu werden.

Das Wetter bescherte Urlaubsstimmung und die Zuschauer reisten wie erwartet in unbeschreiblichem Ausmaß zum Europaauftakt der Königsklasse. Wer kennt es nicht… du machst alles richtig was du richtig machen kannst, doch dann entscheidet Murphy´s Gesetz gegen dich. Genau so müsste sich der 21-jährige Freitag und Samstag gefühlt haben. Im Freien Training am Freitag zeichnete sich bereits ab, was am Samstag zur grausamen Realität werden sollte. Der 400PS starke GP3 Bolide des Leipzigers kränkelte und konnte den Topspeed nicht abrufen. Dennoch platzierte Marvin Kirchhöfer Samstagfrüh im Qualifying seinen Boliden auf die 6. Startposition.

Am späten Samstagnachmittag dann das erste Rennen der Saison. Während Teamkollege Esteban Ocon direkt die Führung übernahm und sich vom Feld absetzte, gelang es Marvin Kirchhöfer seine Startposition zunächst zu behaupten. Nach knapp der Hälfte der 22 Runden führte eine Safety Car-Phase das Feld wieder zusammen und Dank eines intelligenten Reifenmanagements, konnte Kirchhöfer in der Endphase des ersten Rennens noch einen Platz gewinnen und beendete das erste Rennen der Saison, wie bereits im vergangenen Jahr, als fünfter. Bis in den späten Abend werteten Kirchhöfer mit seinem Ingenieur die Daten des Fahrzeuges aus und suchten eine Lösung für die fehlenden Km/h. Das Fahrzeug wurde anschließend bis in die Nacht vom Team auf Herz und Niere gecheckt und vermutete Probleme behoben, um im zweiten Rennen am Sonntagmorgen wieder angreifen zu können.

Die Arbeit des ART Teams sollte nicht unbelohnt bleiben, wie das Rennen am Sonntag zeigte. Im zweiten Rennen startete Marvin Kirchhöfer nach dem Reverse Grid* von der 4. Startposition. Mit einem sehr guten Start konnte Kirchhöfer schon als zweiter in die erste Kurve einlenken und setzte den bis dato führenden Antonio Fuoco sofort unter Druck. Noch in der ersten Runde zeigte der führende Italiener Nerven, welche Kirchhöfer eiskalt aus ausnutzte und fort an die Führung übernahm. Die Probleme vom Vortag schienen behoben worden zu sein, denn im Verlauf der weiteren 16 Runden setzte sich der Deutsche immer weiter vom Feld ab und fuhr obendrein noch die schnellste Rundenzeit. Souverän, fast schon dominant verwaltete er das Rennen und sah nach 17 Runden und einem Vorsprung von 6,7 Sekunden als erster die schwarz/weiß karierte Flagge.

„Kompliment und großen Dank an mein Team, das bis spät in die Nacht gearbeitet hat um die technischen Ungereimtheiten zu beseitigen und mir ein gutes Setup zur Verfügung stellte.“ so der junge ART Pilot nach dem 2. Rennen. Mit dem zweiten GP3 Sieg seiner Karriere und 27 Punkten, bescherte Marvin Kirchhöfer auch seiner angereisten Mutter ein schönes Geschenk zum Muttertag und fand sein persönliches Happyend beim Saisonauftakt in Barcelona.

Marvin: „Das Wochenende hat nicht so gut angefangen, dafür umso besser aufgehört. Am Sonntag lief alles so, wie man sich das wünscht. Nach einem guten Start konnte ich das Rennen bestimmen. Das war ein Schritt in die richtige Richtung und darauf müssen wir jetzt aufbauen. Aber der Sieg darf auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es noch einiges zu verbessern gibt. Die Balance des Autos hat nicht immer gepasst und auch in Sachen Topspeed müssen wir noch zulegen.“ Weiter geht’s vom 19.-21. Juni beim GP von Österreich auf dem RedBullRing. Bis dorthin wird sich Deutschlands Nachwuchstalent neben der Regeneration, auch um sein gewöhnliches Fitnessprogramm kümmern und einige PR Termine wahrnehmen. * (die ersten 8 Positionen des ersten Rennens werden getauscht, so dass der Sieger aus Rennen eins, von Platz 8 und der 8. als Polesitter ins zweite Rennen startet)

GP3 Series Gesamtklassement