GP2-Baku: Versöhnung in Rennen Zwei
GP2-Premiere in Baku

Am vergangenen Wochenende hieß der neue Stadtkurs von Baku am Kaspischen Meer nicht nur die Formel-1, sondern auch die Nachwuchselite der GP2-Serie willkommen, in der auch das deutsche Motorsporttalent Marvin Kirchhöfer seine Debütsaison bestreitet.

Gute Voraussetzungen für das Ausnahmetalent – Wie schon beim Großen Preis von Monaco, bei dem Kirchhöfer mit einem Podiumsplatz sein erstes Saisonhighlight setzte, ging es für den 22-jährigen Carlin-Piloten erneut auf einen anspruchsvollen Stadtkurs.

Hoch motiviert und beflügelt vom erfolgreichen Monaco Grand Prix reiste Kirchhöfer und sein Team nach Aserbaidschan, wo sie gleich planungsgemäß die neue Strecke inspizierten. Jede Kurve, jede Eigenart des Kurses, enge Passagen, Überholmöglichkeiten und Risiken wurden analysiert, besprochen und taktisch aufbereitet.

„Unsere intensive Vorbereitung hat sich ausgezahlt, bereits im Training hätte meine Zeit für Platz 4 gereicht, aber natürlich musste jeder Fahrer die neue Strecke kennen lernen und daher gab es immer wieder Behinderungen“ sagt Marvin nach dem ersten Training. Auch in der Formel 1 war der „Übungsfaktor“ während des Trainings hoch.

Das Qualifying lief nach Plan, denn ein Ergebnis in den Top-10 war sein Ziel und genau das erreichte Kirchhöfer mit einem guten, siebten Startplatz. „Ich bin sehr zufrieden, wir haben eine gute Ausgangsposition für Rennen 1, gepaart mit unserer Strategie für den Long Run und einen Reifenwechsel, gemessen am Training sollten wir unter die ersten Fünf kommen“ erläuterte Marvin nach den Qualifying.

Der Start, aus Pralinen wurden Rosinen, so mag man es beschreiben.

Trotz eines Problems der Kupplung und dem sofortigen Verlust einiger Plätze am Start versuchte Kirchhöfer sein Bestes zu geben, natürlich mit dem klaren Gewissen, daß er dieses Rennen nicht beenden kann. Dass er bereits vor dem Einbiegen in die erste 90 Grad-Kurve zusätzlich zu seinen Problemen noch touchiert wurde und dies das sichere Aus bedeutete, wundert nicht, denn in der GP2 wird um jeden Platz gekämpft, so soll es auch sein.

„Wir alle bei Carlin waren natürlich enttäuscht über diesen Verlauf nach unserem Ergebnis im Training und Qualifying, aber solche technischen Probleme passieren halt jedem, da kann man nichts machen“.

Rennen II von Startplatz 17:

Nach dem chaotischen ersten Rennen, bei dem nur 10 Fahrzeuge das Ziel erreichten, konnte Kirchhöfer nur eine vorsichtige Prognose für das folgende Rennen geben:  „Ich weiß nicht, wo wir enden werden, von hinten starten hat natürlich immer eine besondere Problematik, wir haben noch vieles vorher besprochen um das Beste daraus zu machen“

„Das ich doch noch auf Platz 10 gefahren bin grenzt eigentlich an ein Wunder, es gab wieder Probleme mit der Kupplung, diesmal aber elektronisch, irgendwie hatten wir dieses Wochenende den Fehlerteufel. Mein Team hat mich großartig unterstützt, nicht aufzugeben, ich habe deswegen um jeden Platz gekämpft und bin ins Ziel gekommen.“ so Kirchhöfer nach dem versöhnlichen zweiten Rennen, bei dem es ebenfalls viele Ausfälle gab.

Direkt von Baku aus geht es nach England, wo sich der Leipziger gemeinsam mit seinem Team auf das nächste Rennen vorbereiten wird, was bereits in 11 Tagen auf dem Red Bull Ring beim Großen Preis von Österreich vom 1.-3.Juli ausgetragen wird.

„Der Red Bull Ring ist eine Strecke, die ich genauso kenne wie mein Team, wir freuen uns sehr darauf, da kann schon was gehen“.

Meisterschaftsstand

01. Markelov 54 Punkte
02. Nato 49 Punkte

12. Latifi 20 Punkte
13. Kirchhöfer 18 Punkte