27. Januar 2014 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Dass Marvin Kirchhöfer einiges zuzutrauen ist, hat der 19-Jährige in der vergangenen Saison im ATS Formel 3 Cup unter Beweis gestellt. Am Nürburgring stellte der Leipziger an einem Wochenende zunächst den Rundenrekord aus dem Vorjahr ein, dann brach er zwei Mal in Folge seinen eigenen Rekord.
Das ließ den 4-fachen WTCC-Champion Yvan Muller aufhorchen. Der Franzose bat den amtierenden ATS Formel 3 Cup Champion am Wochenende zum Duell aufs Eis beim Lappland Ice Driving in Schweden. Das Ergebnis hat sogar den erfahrenden Rennfahrer überrascht. Marvin hat ihn mit 1,6 Sekunden Vorsprung auf einem Nürburgring aus Schnee abgehängt.
Auf dem zugefrorenen See Udjaur im schwedischen Lappland wurden Formel 1 – Rennstrecken originalgetreu im Eis nachgebaut. Der legendäre Nürburgring und die Kurse von Silverstone und Le Castellet bieten Motorsportbegeisterten in den Wintermonaten eine nahezu perfekte Kopie der realen Formel 1-Strecken – mit einem Unterschied. Die Reifen von Kirchhöfers Porsche waren mit bis zu 500 Spikes ausgerüstet. Das Rennen gegen Yvan Muller hat er also driftend absolviert, Bodenhaftung gewann eine neue Bedeutung. Erst einmal zuvor hat der amtierende ATS Formel 3 Cup Champion Driften auf Schnee ausprobiert, doch auf dem schwedischen Nürburgring machte das Ausnahmetalent den alten Hasen kalt. Mit einem Vorsprung von 1,6 Sekunden konnte Kirchhöfer das Zeitrennen für sich entscheiden. „Es war ein cooles Erlebnis und hat unheimlich Spaß gemacht. Die zwei Tage hier zu verbringen war eine Wahnsinns-Erfahrung“, so der Sieger. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass das Ganze so cool wird.“ Das ihn ein Newcomer abzockt, kommt bei Muller nicht jeden Tag vor. „Marvin hat einen sehr guten Stil, eine perfekte Kontrolle über sein Auto und ein gutes Gespür dafür. Ich war sehr beeindruckt“, so der Franzose. „Es hat großen Spaß mit Marvin gemacht.“
Wiedersehen in Sicht
Ice Driving soll in erster Linie Vergnügen bringen, fordert dabei aber Reflexe und die volle Konzentration. Yvan Muller, 4-facher WTCC-Champion und zugleich Botschafter von Lappland Ice Driving, gilt als sehr erfahrener Fahrer dieser speziellen Variante des Motorsports. Der Franzose kennt die Strecken und die Tricks sehr genau und war gespannt, wie sich Kirchhöfer im Wettbewerb gegen ihn beweisen wird. Für Kirchhöfer war es eine gute Gelegenheit, sein Talent auch auf einem ungewöhnlichen Schauplatz unter Beweis zu stellen. Der Leipziger hat damit erneut gezeigt, dass er das Abitur des Motorsports perfekt absolviert hat. Nun steht der nächste Schritt der Karriere bevor. Das Ziel heißt immer noch GP3, die letzten Gespräche dafür laufen gerade. Und vielleicht trifft er Yvan Muller wieder einmal. „Yvan ist ein sehr cooler und bodenständiger Typ“, so Kirchhöfer. „Ich hab ein paar Tipps von ihm abgreifen können. Ich hoffe, dass es nicht das letzte Mal war.“
Am Wochenende war übrigens auch ein TV-Team des Senders mdr dabei. Der Ausstrahlungstermin von „Sport im Osten“ steht derzeit noch nicht fest.