13. Oktober 2015 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Wenn einen das Glück schon verlässt, möchte man nicht noch Pech dazu haben, doch dies blieb dem Leipziger Marvin Kirchhöfer, am vergangenen Wochenende nicht erspart. Kirchhöfer, der im Rahmen des russischen Prestige Grand Prix der Formel 1 auf dem Autodrom von Sochi in der GP3-Series an den Start ging, wurde einer der tragischen Piloten, der einer Verkettung diverser Ereignisse zum Opfer fiel. Eine Dieselspur mitten auf der Rennstrecke, diverse Unfälle mit erheblichen Reparaturzeiten, wechselnde Wetterbedingungen rissen den gesamten Zeitplan an dem Wochenende auseinander, was auch zur Folge hatte, dass die GP3 gleich beide Rennen unmittelbar hintereinander am Sonntagmorgen austragen musste. Dabei begann eigentlich alles nach Plan.
Das Wetter an der Schwarzmeerküste war wie erwartet sehr wechselhaft, was dem 21-jährigen Sachsen zu Gute kam. Kirchhöfer, der sich für das 40-minütige freie Training am Freitag regnerische Bedingungen wünschte, bekam was er wollte. Kirchhöfer nutzte seine Wunschbedingungen optimal aus und fuhr gleich im freien Training die drittschnellste Zeit. Ein Start ins Wochenende wie geplant.
Doch der Samstag war wie verhext. Das Qualifying am Samstagmorgen konnte zwar, auf zum Großteil trockener Strecke, ausgetragen werden. An diversen Abschnitten verbargen sich aber noch unangenehme feuchte Stellen. Diese sorgten dafür, dass die Slicks nicht auf die optimale Temperatur gebracht werden konnten. Kirchhöfer, der im ersten Teil des Qualifying auf Position 4 zu sehen war, klagte nach seinem Stop über Leistungsverlust und konnte selbst im Windschatten anderer Fahrzeuge nicht folgen. Letztenendes wurde Kirchhöfer immer weiter durchgereicht und fand sich am Ende auf einem ungewohnten 16. Startplatz wieder.
„Das Auto fühlte sich eigentlich sehr gut an, doch ich hatte selbst auf der Geraden im Windschatten anderer Konkurrenten nicht den Hauch einer Chance. Mir fehlte schlichtweg einiges an Leistung, was womöglich auf die Reifen zurückzuführen war. Mir hat am Ende einfach eine Runde gefehlt, denn ich glaube mit einer Runde mehr, hätte ich die Reifen soweit gehabt für eine gute schnelle Runde.“ so der enttäuschte Kirchhöfer
Ziel war es nun für das erste Rennen am Samstagmittag unter die Top 8 zu kommen, um eine Schadensbegrenzung durch das Reverse Grid mitzunehmen. Doch das Rennen musste abgesagt werden am Samstag, da in der Formel 1 zuvor der ToroRosso Pilot Carlos Sainz so stark mit seinem Boliden in die Streckenbegrenzung krachte, dass die Reparaturen nicht schnell genug abgeschlossen werden konnten und eine Durchführung des regulären Zeitplanes unmöglich war. Lang wurde spekuliert wie, wann und ob das Rennen der GP3-Series nachgeholt werden kann. Letztlich entschied man sich dafür, beide Rennen hintereinander am Sonntagmorgen durchzuführen.
Das erste Rennen am Sonntagmorgen startete dann wie geplant. Kirchhöfer der mit einen guten Start ins Rennen ging, konnte im Verlauf der folgenden 15 Runden durch gute Aktionen bis auf Platz 9 vorfahren, wo es dann auch richtig spannend wurde. Nur 1,3 Sekunden vor Kirchhöfer, fuhr der Schwede Eriksson auf dem wichtigen 8. Platz. Eriksson hielt allerdings seine Position bis ins Ziel und Kirchhöfer beendete das Rennen auf den unglücklichen 9. Platz. Die starke Leistung des ART Piloten wurde dann doch nicht belohnt, während sich seine Meisterschaftskontrahenten Ghiotto, Ocon und Bernstorff das Podium teilten.
Im zweiten Rennen, was nach nur einer kurzen Pause folgte, startete Kirchhöfer erneut mit einem super Start. Jedoch musste er in der ersten Kurve klein bei geben, um einen Unfall nicht zu riskieren. Während des Rennens kämpfte sich Kirchhöfer dann bis zur 7. Position vor und musste sich nur knapp, dem vor ihm fahrenden Emil Bernstorff geschlagen geben. Sieger des zweiten Rennen wurde Jimmy Eriksson, der durch das Reverse Grid von der Pole aus startete.
Zwar konnte Kirchhöfer in beiden Rennen in die Punkte fahren, welche jedoch nicht für die Verteidigung um den 3. Platz im Gesamtklassement reichten.
In knapp einen Monat geht es dann zum vorletzten Lauf der GP3-Series nach Sakhir (Bahrain), wo Leipzigs Formelhoffnung nochmal angreifen will, bevor es eine Woche später zum Saisonfinale nach AbuDhabi geht.
A.D./Motorsport-Karriere.de