18. September 2019 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Albtraum statt Titeltraum: Für R-Motorsport Fahrer Marvin Kirchhöfer wurde der vorletzte Lauf des ADAC GT Masters 2019 auf dem Hockenheimring zum Horror-Trip. Zwei heftige Kollisionen am Samstag und Sonntag zerstörten den Traum von der Meisterschaft, dabei half auch das Daumen Drücken des ehemaligen Fußballnationalspielers Gerald Asamoah nichts, der auf Einladung des Sportwagen Clubs aus Leipzig vorbeischaute.
Viel Schrott beim vorletzten Lauf des ADAC GT Masters am vergangenen Wochenende (13.-15. September) in Hockenheim. Beim Halbfinale der „Liga der Supersportwagen“ mussten beide Rennen nach heftigen Unfällen mit der roten Flagge unterbrochen werden. Am Samstag wurden mehrere Fahrzeuge so stark beschädigt, dass eine Reparatur vor Ort nicht mehr möglich war.
Zu den Leidtragenden zählte auch Marvin Kirchhöfer (25/Luzern) von Callaway Competition, dessen Corvette C7 GT3-R gleich zwei Mal unmittelbar nach dem Start sehr hart aus dem Rennen genommen wurde.
Marvin Kirchhöfer reiste gemeinsam mit Teamkollege Markus Pommer (28/Neckarsulm) als härtester Verfolger an den Hockenheimring. Mit 104 Zählern und einen 40 Punkte-Rückstand hatten die beiden Callaway Piloten noch gute Chancen auf den Titel. Auf dem Formel-1-Kurs sollte der Abstand auf das Führungs-Duo von Audi verkürzt werden, um die Meisterschaftsentscheidung auf das Finale am Sachsenring zu vertagen.
Am Samstag schlug das Pech zum ersten Mal mit voller Härte zu. Bereits in der ersten Runde des Samstagsrennens drehte sich ein Audi R8 LMS nach einer Berührung und löste damit ein Chaos aus. Kirchhöfers Teamkollege Markus Pommer traf den Audi mit seiner Corvette ebenso wie zwei weitere Fahrzeuge, die nicht mehr rechtzeitig stoppen konnten.
Die Corvette von Kirchhöfer und Pommer war so stark zerstört, dass an einen Start am Sonntag niemand mehr glaubte. Doch Callaway Competition baute den zerstörten Rennwagen mit viel Herz und Leidenschaft in der Nacht wieder auf. Am Sonntagmorgen um 7 Uhr war der Rennwagen wieder einsatzbereit.
Die Hoffnungen, auf die letzten Chancen um den Titel wurden jedoch schnell wieder zerstört. Auch im zweiten Rennen erwischte es, wie schon am Vortag mit Pommer hinterm Steuer, die Corvette C7 GT3-R von Kirchhöfer und Callaway Competition erneut in der ersten Runde. Nach einer Kollision mit dem Audi R8 LMS von Stefan Mücke endete auch das zweite Rennen ebenfalls mit einem heftigen Einschlag in der Streckenbegrenzung. In Folge dessen entschied die Rennleitung, den Audi-Piloten mit der schwarzen Flagge aus dem Rennen zu nehmen.
Für Marvin Kirchhöfer war dies nur ein schwacher Trost: Zwei Mal wurde seine Corvette mit der Startnummer #77, die vor dem Wochenende noch gute Chancen auf den Titel hatte, nahezu zerstört. Der nächtliche Einsatz wurde nicht belohnt und die Meisterschaft im ADAC GT Masters 2019 war somit endgültig verloren.
Den Titel in der „Liga der Supersportwagen“ sicherten sich 2019 vorzeitig Kelvin van der Linde und Patric Niederhauser im Audi R8 LMS von HCB-Rutronik Racing.
Ex-Nationalspieler Gerald Asamoah bedankt sich für Unterstützung seiner Stiftung
Der frühere Schalke-Stürmer und DFB-Nationalspieler Gerald Asamoah besuchte wie angekündigt am Samstag die Box von Marvin Kirchhöfer, dessen Hauptsponsor „Sportwagen Club e.V.“ aus Leipzig die Stiftung des ehemaligen Profi-Fußballers unterstützt. Die Stiftung fördert gezielt Projekte, die herzkranken Kindern ein möglichst unbeschwertes Leben ermöglichen. Das Logo der Stiftung zierte die Motorhaube der Corvette C7 GT3-R von Marvin Kirchhöfer. Asamoah, das erste Mal in Hockenheim zu Gast, zeigte sich begeistert von der Atmosphäre: „Ich habe großen Respekt vor der Leistung der Fahrer. Es war mir wichtig, hier vorbeizuschauen und Danke für die Unterstützung meiner Stiftung zu sagen. Ein riesiges Dankeschön an Sven Rübner vom Sportwagen Club und André Dannenberg von der Agentur Motorsport Karriere für die großartige Unterstützung und die perfekte Organisation! Herzlichen Dank auch an die IKS Holding GmbH, die uns die Werbefläche auf der Motorhaube der Callaway Corvette für das Stiftungslogo zur Verfügung gestellt hat.“ Außerdem hielt Asamoah vor dem Start das von Serien-Partner Camp David präsentierte „Start your Engines“-Schild.
Text: André Dannenberg/Motorsport-Karriere
Foto: Racing Sports – Peter Schubert